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#30unter30 – Lasst die Jungen sprechen!

Lange waren die Sichtweisen junger Menschen auf dem Deutschen Stiftungstag unterrepräsentiert. Die 2022 ins Leben gerufene Initiative #30unter30 will das ändern. Ein Einblick

Junge Teilnehmende auf dem Deutschen Stiftungstag
© BVDS_DavidAusserhofer
2 Minuten 10.07.2023

Rückblick: Nach zwei Jahren coronabedingter Pause findet Europas größter Stiftungskongress 2022 endlich wieder in Präsenz statt.  Mehr als 1.700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen Ende September 2022 im Congress Center Leipzig zum #DST22 zusammen, um sich in rund 130 Veranstaltungen über ganz unterschiedliche Aspekte des Themas Nachhaltigkeit zu informieren und sich untereinander auszutauschen.

Ein echtes Großevent also, auf dem man sich als Neuling im Sektor rasch etwas alleingelassen fühlen kann. Genau hier setzt die Initiative #30unter30 an, die in Leipzig zum ersten Mal stattfindet: Mit gezielter Vernetzung und inhaltlichen Programmslots führt sie eine Gruppe von 30 jungen Menschen unter 30 Jahren an den Stiftungstag und damit an den Sektor heran.      


Wie alles begann

Der Grundstein für die Initiative wird 2022 von einigen Alumni des Management-Führungskräfteprogramms für Non-Profits gelegt, das von der WHU – Otto Beisheim School of Management und der Deutschen Stiftungsakademie (DSA) gemeinsam angeboten wird.

Peter Kreutter, Managing Director Foundations und geschäftsführender Direktor des „WHU Center for Non-Profit Management and Digital Social Impact“ der WHU - Otto Beisheim School of Management in Düsseldorf, erinnert sich: „Talententwicklung ist seit fast 40 Jahren die Mission der Stiftung WHU und der von ihr getragenen WHU – Otto Beisheim School of Management. Insofern war es für mich ein großartiges Zeichen des Feedforward, als einige Alumni aus dem DSA WHU Programm 2022 spontan die Idee für #30unter30 aufbrachten. Ein Projekt, in das wir uns als WHU und ich mich persönlich natürlich dann sehr gerne eingebracht haben.“        

Der Zeitpunkt der Initiative ist kein Zufall: Zwei Jahre Coronapandemie und die damit einhergehenden massiven Kontaktbeschränkungen haben die berufliche Entwicklung vor allem jüngerer Menschen, die bei Ausbruch der Pandemie gerade ins Berufsleben oder einen neuen Job gestartet waren, stark beeinträchtigt. Oft haben sie Ansprechpartner*innen innerhalb wie außerhalb der eigenen Organisation nur via Teams oder Zoom kennengelernt. Umso größer der Wunsch nach persönlichen Begegnungen und direktem Austausch, dem das Format #30unter30 Rechnung trägt. 

Impressionen vom #DST22 und #DST23

  • Gruppenbild mit Initiator*innen: Die Teilnehmer*innen von #30unter30 starten gut gelaunt in den #DST22 in Leipzig.
    © BVDS_JensSchulze
  • Europas größter Stiftungstag bietet ihnen vielfältige Gelegenheiten zum Austausch:
    © ©BvDS_JensSchulze
  • ob im Gespräch mit Referierenden...
    © BvDS_DavidAusserhofer
  • ... oder mit den Initiator*innen.
  • Hochkonzentriert sind diese drei Teilnehmerinnen.
    © BvDS_JensSchulze
  • #30unter30 geht in die zweite Runde: Der #DST23 in Berlin beginnt für die Teilnehmer*innen mit einer kurzweiligen Vorstellungsrunde.
    © BvDS_DavidAusserhofer
  • Die vielfältigen Vernetzungsangebote auf dem #DST23 nutzen sie virtuos.
    © BvDS_DavidAusserhofer
  • Gute Stimmung auf dem #DST23: Drei Teilnehmerinnen von #30unter30.
    © BvDS_DavidAusserhofer
  • Im Gespräch mit Bruder Paulus Terwitte, Vorstand der Franziskustreff-Stiftung aus Frankfurt a. M., während der Abendgala in der STATION-Berlin.
    © BvDS_DavidAusserhofer
  • Ohne engagierte Förderer und gute Organisation läuft gar nichts: das Team hinter #30unter30 auf dem Deutschen Stiftungstag 2023.
    © ©BvDS_DavidAusserhofer
  • Große Runde: Die Teilnehmer*innen von #30unter30 mit Fördernden und Organisator*innen auf dem #DST23.

Auswahlkriterien

Doch wie schafft man es, in das Programm aufgenommen zu werden, und welche Voraussetzungen müssen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfüllen? Grundsätzlich richtet sich #30unter30 an Beschäftigte kleinerer Stiftungen bzw. gemeinnütziger Organisationen. Denn diese können es sich aus finanziellen Gründen oftmals nicht leisten, ihre jüngeren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum wichtigsten Jahrestreff des Stiftungssektors zu schicken. Dadurch entgeht vielen talentierten und hochmotivierten Young Professionals im Sektor Jahr für Jahr die Chance, über den eigenen Tellerrand zu schauen, sich mit anderen Akteurinnen und Akteuren zu vernetzen und Impulse für die eigene Stiftungsarbeit mit nach Hause zu nehmen.

Doch bei einer kleinen Stiftung beschäftigt zu sein, ist natürlich nur ein Auswahlkriterium. Wer letztlich den Zuschlag bekommt, entscheidet eine Jury anhand der eingereichten Bewerbungen. Damit ist nicht das klassische Anschreiben samt Lebenslauf gemeint. Zum #DST23 etwa stellten sich einige der Kandidatinnen und Kandidaten in einem kurzen Video den Jurymitgliedern vor.

Wer diese überzeugt, bekommt ein Freiticket für den Deutschen Stiftungstag inklusive Hotelübernachtungen; die Reisekosten müssen selbst getragen werden. Neben vielfältigen Möglichkeiten, sich zu vernetzen, stand auf dem Jubiläumsstiftungstag in Berlin zudem ein ganztägiger Workshop zum diesjährigen Kongressthema „Zukunft des Stiftens“ auf der Agenda, um auch der inhaltlichen Arbeit unter den Teilnehmer*innen Raum zu geben.


Talententwicklung und generationsübergreifender Austausch

Eines ist klar: Junge Berufstätige sind darauf angewiesen, gefördert und wahrgenommen zu werden – und dem Stiftungssektor sollte es ebenfalls ein Anliegen sein, junge Mitarbeiter*innen an sich zu binden. Deshalb nimmt #30unter30 ganz gezielt die Förderung junger Talente und das frühzeitige Onboarding von jüngeren Teammitgliedern in den Blick.

Doch #30unter30 ist viel mehr als ein Entwicklungsprogramm für junge Mitarbeitende in Stiftungen. Der Initiative ist es darüber hinaus ein großes Anliegen, dass wir nicht immer nur über die jüngere Generation reden, sondern mit ihr zusammen Herangehensweisen zum Lösen aktueller und zukünftiger Herausforderungen entwickeln.

Es ist unabdingbar, dass sich ältere und jüngere Generationen mehr miteinander austauschen, voneinander lernen und sich gegenseitig inspirieren. Unterschiedliche Altersgruppen haben unterschiedliche Einblicke, Sicht- und Arbeitsweisen, die sich gegenseitig bereichern und zu einer diversen Organisationskultur beitragen können. Indem #30unter30 jungen Menschen die Möglichkeit gibt, den Deutschen Stiftungstag zu besuchen, trägt es zu diesem generationsübergreifenden Austausch bei.

Ein großer Dank an ein großes Team          

Doch jede gute Idee benötigt Unterstützer, die sich sowohl inhaltlich als auch organisatorisch in die Umsetzung einbringen. Ein großer Dank geht daher unter anderen an die Karg-Stiftung, die Software AG Stiftung, die Dietmar Hopp Stiftung, die Stiftung Mercator, die Haniel Stiftung, die Robert Bosch Stiftung, die Stiftung Bürgermut, die Claussen-Simon-Stiftung, die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt, die Deutsche Bank, die Deutsche Stiftungsakademie und die WHU – Otto Beisheim School of Management. Ohne ihre Förderung wäre #30unter30in dieser Form nicht möglich gewesen und hätte es nach dem Pilot-Projekt beim Deutschen Stiftungstag 2022 keine Fortsetzung beim #DST23 gegeben.  

Und wie es so schön heißt: Nach dem Deutschen Stiftungstag ist vor dem Deutschen Stiftungstag. Dem Bundesverband Deutscher Stiftungen ist es ein großes Anliegen, dass es beim #DST24 in Hannover eine Neuauflage von #30unter30 gibt. Bleiben Sie gespannt!      

Kreis Junge Menschen in Stiftungen

Gern weisen wir Sie auf ein weiteres Angebot hin, das sich explizit an Jüngere richtet: Der Kreis Junge Menschen in Stiftungen organisiert regelmäßig Veranstaltungen für den Austausch der jungen Generation im Stiftungswesen. Das nächste Treffen zum Thema „Innovation und Stiftungen” findet digital am 16. Oktober 2023 von 13:00 bis 14:30 Uhr statt. Weitere Infos gibt es hier: Kreis Junge Menschen und Stiftungen

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